Mittwoch, 28. Oktober 2009

La Soufrière






Wir haben’s getan. Zum allerersten Mal. Und es war wunderbar. Wir haben den Vulkan „La Soufrière“ bestiegen. Man kann ziemlich weit hinauf fahren, so dass der Anstieg zu Fuß nur noch ca. zwei Stunden dauert. Unser Wohnort Sainte-Claude heißt ja auch „Ville du Volcan“ (Stadt des Vulkans), was sagen soll, dass der Vulkan täglich über unseren Köpfen steht.
Er ist sogar noch aktiv, aber unter ständiger beobachten und zurzeit wohl nichts ausbruchsgefährdet. Beachten bei einem Aufstieg sollte man, dass man möglichst feste geschlossene Schuhe und, extrem wichtig, eine Regenjacke dabei hat. Dort oben regnet es nämlich 10 von 12 Monaten dauerhaft.
Wir traten den Aufstieg allerdings bei strahlendem Sonnenschein und entsprechender Hitze an. Es war auch relativ anstrengend, aber mit etwas Kondition können auch ungeübte unsportliche Leute, ich schreibe jetzt sicher nicht „so wie wir“, dort hinauf. Wir haben oben sogar Rentner gesehen. Der Weg ist auch gut eingelaufen und bis auf das letzte Stück, bei dem man ganz schön Klettern muss, angenehm zu laufen. Die Aussicht entschädigt allerdings für einiges. Schon bei der ersten von insgesamt drei Plattformen konnten wir Les Saintes (vorliegende Inseln) und sogar Dominica sehen.
Oben erwartete uns dann doch der Regen und es war wirklich sehr, sehr kalt. Einzige Wärmequellen waren die giftigen Schwefeldämpfe, die ich natürlich in einem Selbstversuch untersuchen musste. Nicht zur Nachahmung empfohlen. Es brennt.
Jeder, der Guadeloupe besucht, sollte den Vulkan besteigen. Es ist dort wie eine andere Welt und wenn es nicht so anstrengend wäre, würde ich am liebsten jeden Tag dort verbringen. Zum Glück bekommen wir genug Besuch, den wir dort hinaufjagen können.

Vom Regen in die Traufe - Kanu in Saint-Rose



Wir haben uns ganz früh morgens auf den Weg gemacht, um den Samstag Kanu in Saint-Rose, also ganz im Norden von Basse-Terre, zu fahren. Eigentlich wollten wir versuchen für den Tag noch ein Auto zusätzlich zu mieten, aber das war leider aufgrund unserer Schluffigkeit nicht möglich. Da haben wir uns doch anscheinend tatsächlich schon an die karibischen Lebensweise gewöhnt. In der Küstennähe bei Saint-Rose befinden sich die Mangroven, eine kleine Inselgruppe, die sich durch das Meer schlängelt.
Nun gut, also traten Dina, Frauke, Lisa, Nadine und ich, also Lea, die Reise an. Mit ein bisschen Verspätung (Assimilation an karibische Lebensweise!) trafen wir beim verabredeten Treffpunkt ein und wurden von einem ganz lieben, sehr hilfsbereiten Kanuführer empfangen. Kaum bei der Anlegestelle angekommen, fing es natürlich an zu regnen. Wir ließen uns natürlich nicht einschüchtern. Vom Regen in die Traufe ist was noch ’mal? Achsooo, jetzt wissen wir’s, danke.
Erst einmal erklärte uns Christian, der Kanuverleiher, anhand einer Karte die Tour. Sie beginnt bei einem Fluss, der ins Meer mündet, geht weiter durch eine kleine Bucht mit mehreren kleinen Inseln und nach ca. zwei Stunden ist man wieder am Ausgangspunkt angelangt.
Wir fingen also an zu Paddeln, da war es noch trocken und wunderschön. Der Fluss erinnerte ein bisschen nach Indian River. Zumindest an meine persönliche Vorstellung von Indian River. Natürlich, nur der Spannung wegen, mussten wir die Karte nach wenigen hundert Metern verlieren. Um es noch aufregender zu machen, wurden die Regengüsse plötzlich sintflutartig. Das war sehr angenehm und auch gar nicht kalt oder so. Wir nahmen es mit Humor und sind auch letztendlich gut angekommen.

Freitag, 23. Oktober 2009

Der Norden von Grand Terre




Die östliche Seite des Schmetterlings muss auch einmal besucht werden, dachten wir uns. Und so haben wir spontan einen Ausflug in den Norden von Grand Terre gemacht. Abzuarbeiten waren Port d'Enfer, Port de la Grand Vigie und irgendein Strand, den wir vorher noch nie gesehen haben.
Nach langer Fahrt, oder sollte ich schreiben Verfahrung, sind wir fast dran vorbei gefahren. So eine Kleinigkeit ja auch nicht leicht zu finden. Auch wenn ich persönlich Pointe des Châteaux noch beeindruckender fand, da man dort die Wucht des Wassers noch mehr spüren kann, war es ein wunderschöner Ort, den man unbedingt besuchen muss. Es ist einfach wunderschön dort ein bisschen zu verweilen und melancholisch aufs Wasser zu schauen. Und, unglaublich, aber wahr, dort ist es so ruhig...

Danach waen wir letztendlich bei zwei Stränden. Zum einen bei Anse Bertrand and einem Strand, der nur zum Teil zum Baden geeignet war, da das Wasser dort mit Felsblöcken verziert war. Sah natürlich schön aus, aber, ich bitte dich Natur, muss das denn sein?
Wer wirklich Baden will bzw auf Planschen steht, geht am besten zur Anse du Souffleur. Das Meer bewegt sich dort kaum und ist superflach. Ist natürlich auch langweiliger. Wir sind ja nach dem letzten Wellenerlebnis mit Dina anderes gewöhnt.



Mittwoch, 14. Oktober 2009

Hurra, hurra die Dina Katherina ist jetzt da!

Letzten Donnerstag ist Dina doch tatsächlich nach über 12 Stunden Reise angekommen. Die Reise ist ohne Komplikationen verlaufen und Dina hat den Jetleg auch überlebt.
Nach der Ankunft mussten wir die Gelegenheit nutzen und bei Gosier ins Meer springen. Was für eine Erfrischung im 30 Grad "kaltem" Wasser. Danach ab nach hause, um köstlichen Auflauf zu essen! Herrlich, auch wenn Dina von dem Auflauf nichts essen konnte, aufgrund von Übelkeit aufgrund von Müdigkeit.

Seitdem haben wir schon besichtigt:


  • Matouba Herrlich wie immer! Ausnahmsweise eine echte Erfrischung und ein Naturerlebnis aus erster Quelle.
  • Pointe Noire Abendsessen bei unseren Tramperfreunden inklusive Entspannung im Pool und anschließendem Schnorcheln. Schnorcheln inklusive Schildkröte. Und an alle Zweifler sag ich jetzt mal konkret: Haha! Ja, ich bin so weit rausgeschwommen wie noch nie. Und ja, ich habe mich wohl gefühlt. Und ja, ich bin von Stolz erfüllt.
  • Plage de la Grand Anse bei Trois-Rivières. Wir sind ohne Surfbrett auf den mindestens (!) 4 m hohen Wellen gesurft oder auch von ihnen untergespült worden. Dina ist dabei 1000 Tode gestorben und hat den Wellen die kalte Schulter gezeigt. Sind aber auch gemein, diese Dinger. Für die Bikinifigur gab es Kokossorbeet.




  • Bains Chauds de Matouba nach insgesamt fast 4-stündiger Wanderung haben wir festgestellt, dass die Bains Chauds nicht sehenswert sind. Es sind, ehrlich gesprochen, ein stinkendes Becken. Kennt ihr Schwefelgeruch? Für diejenigen, die diesen Geruch noch nicht erlebt haben: es stinkt nach (Zitat Dina) "Scheiße!". Frei nach dem Motto "Der Weg ist das Ziel" sind wir aber dennoch glücklich, dass wir den Spaß 'mal mitgemacht haben. Der Regenwald ist einfach so wunderschön und ist jede Sekunde wert, die man in ihm verbringt.



  • Ganztagesausflug zu Pointe-des-Châteaux bzw. Pointe-des-Colibris und Plage de la Sainte Anne Pointe-des-Châteaux ist der östlichste Punkt von Guadeloupe und dort befindet sich der Aussichtspunkt Pointe-des-Colibris. Von dort aus kann man ganz Guadeloupe und die umliegenden Inseln La Désirade, Marie-Galante und Les Saintes ansehen. Es ist einfach atemberaubend. Das muss man einfach einmal gesehen haben! An alle, die diese Insel einmal besuchen möchten: unbedingt ansehen! Was noch beeindruckender ist als die Aussicht, sind die Klippen. Erst dort wird einem die Naturgewalt des Wassers richtig bewusst. Wir hätten den ganzen Tag dort verbringen können und ich hoffe sehr, dass ich noch einmal Gelegenheit bekomme, diesen Ort zu besuchen. Es ist richtig ursprünglich dort. Einfach nur Wasser und die Klippen, die vom Wasser geformt sind. Wir haben dort auch unheimlich viele Fotos gemacht. Leider können Fotos gar nicht zum Ausdruck bringen wie intensiv dieser Ort ist. Es war ein unglaublich heißer Tag und danach wollten wir unbedingt endlich ins Wasser. Vorher hatten wir uns schon überlegt zum Strand in Sainte-Anne gehen wollen. Dort verbrachten wir auch den Nachmittag unter einer Palme am weißen Sandstrand. Natürlich ist das schön, allerdings ist Sainte-Anne auch DER Touristenort überhaupt auf Guadeloupe. Damit einhergeht natürlich, dass sich dort ziemlich viele überteuerte Strandbars befinden und man auch häufiger von Bauchladenverkäufern angesprochen wird. Das finde ich persönlich nicht sehr angenehm und zähle ihn deswegen nicht zu meinen Lieblingsstränden. Tja, hier wird man eben wählerisch. ;)
Das waren die Tage bis jetzt. Etwas blöd ist, dass wir uns kein Auto komplett mieten können und momentan also das Auto mit insgesamt 7 Leuten benutzen. Aber bis jetzt hat es immer irgendwie funktioniert. Es erfordert eben etwas mehr Planung und ich muss echt ein großes Dankeschön an die Mädels weitergeben, dass sie Dina und mich das Auto so lieb mibenutzen lassen.

Sonntag, 4. Oktober 2009

Wir sind ja nicht Milliadäre - sondern nur Millionäre...

Der Freitag:

Von Basse-Terre sind wir freitag mit dem Bus aufgebrochen zu unserer großen Wochenendreise in den Norden unserer Inselhälfte. Erstes Ziel war Deshaies. Letzte Station war leider schon Pointe-Noire, 20 km vor Deshaies. Erst wollten wir es nicht wahrhaben und sind einfach so lange im Bus geblieben bis wir rausgeschmissen wurden. Da standen wir also, bei einem verlassenen Restaurant, am Anfang vom Nirgendwo. Mutig wie wir sind, dachten wir uns ganz spontan "Hey, Daumen raus!". Ja, wir haben getrampt. Ja, es waren Fischverkäufer. Ja, der Fahrer hatte einen goldenen Schneidezahn. Aber nein, es hat nicht gestunken. Und wir sind sogar sicher angekommen.

Der Strand Plage de la Grand Anse ist einfach magnifique! Er war überhaupt nicht überlaufen und ist schön gelegen. Zudem ist er riesig und mit goldgelbem Sand. Ein echter Karibiktraumstrand! Dort wurden wir am späten Nachmittag von den beiden Couchsurfern, Willfried und seiner Frau Berangère, abgeholt und in ihr wunderbares kleines Häuschen eingeladen. Bei einem Fläschchen Bier wurde festgestellt, dass wir schon viel besser Französisch sprechen als bei unserer ersten Begegnung. Die beiden sind aber auch einfach nur toll. Sie haben uns sogar in ein Restaurant eingeladen und uns Deshaies-City gezeigt, die unerwartet unbelebt war. Die Lokale schließen hier in der Nebensaison. Beim Essen haben wir uns gut unterhalten über französische Schule, Bücher und sprachliche Eigenarten. Es war einfach ein superschöner Abend und wir hoffen beide, dass es schnellstmöglich wiedeholt wird.



Samstag morgen wurden wir abgeholt zu unserem Tagestrip, der beginnen sollte mit einem Halbtagesritt. Die Bilder sagen mehr als tausend Worte. Es war einfach herrlich, obwohl ich jetzt sämtliche Muskeln in meinem Hintern kennenlerne. Aber der Blick auf ganz Guadeloupe und umliegende kleine Inseln vom Pferderücken aus, entschädigt natürlich für alle Strapazen, die wir auf uns nehmen müssen in den nächsten Tagen.






Wer jetzt denkt, dass war schon aufregend genug - falsch! Frauke hatte derweil beim Trampen nämlich etwas mehr Erfolg als wir zuvor, und hat statt den ärmlichen Fischern, eine reiche Familie als Mitfahrgelegenheit ergattert. (Zitat: "Ich bin ja kein Milliardär, sondern nur einfacher Millionär!" Achso.)
Aufgrund seiner unglaublichen Bescheidenheit wurden wir direkt eingeladen in seiner Villa mit Pool den Geburtstag seiner Frau mitzufeiern. Zum Glück waren noch seine zwei Neffen in unserem Alter dabei und so nahmen wir die Einladung gerne, aber skeptisch, an. Kennt ihr diese Musikvideos von P.Diddy? Diese, wo Bikinimädels im Pool Champagner trinken und den Sonnenuntergang im Meer betrachten. Dann wisst ihr ja wie die Geburtstagsfeier aussah. Gäste waren...wir. Höhepunkt war wohl das Geburtstagsständchen für die Frau, die sich ihre Gäste zwar nicht aussuchen durfte, aber trotzdem zufrieden wirkte nachdem wir für sie gesungen haben.



Resultat des Abends: nächste Woche sind wir wieder eingladen, wobei wir nicht ganz verstanden haben, ob es wieder eine Familienfeier ist oder nur eine Feier der beiden netten jungen Männer. Eigentlich ist die Frage: Ist der Alte auch dabei?!

Moral von der Geschicht:
Scheu das Trampen nicht!

Autosuche

Erst einmal eine hilfreiche Info für unsere Nachfolger. Also, an die Familien- und Freundesmitglieder, die sich jetzt langweilen könnten: Diesen Beitrag einfach überlesen. :)

Es ist wirklich sehr schwer hier einen Autovermieter zu finden, der erst einmal Monatspreise anbietet und zweitens auch noch für Studenten einen Sonderpreis akzeptieren möchte. Bei der Planung eines Auslandssemesters in Guadeloupe sollte Geld für ein Auto auf jeden Fall berücksichtigt werden, da die Busverbindung wirklich sehr rückständig und nicht günstiger ist. Es gibt keine Monats- oder Mehrfahrtentickets und ein Semesterticket schon gar nicht.

Bei der Autosuche haben wir in Basse-Terre und Umgebung wirklich alle abgesucht, um hinterher festzustellen, dass unser aktueller Vermieter doch leider einer der günstigsten ist.

Die normalen Preise liegen pro Tag bei ca. 25 € für einen Kleinwagen. Bei Autivermietern wie Hertz braucht man gar nicht nachfragen, da diese an festgelegte Preise gebunden sind und keine Ausnahmen machen können.

Zu beachten bei der Automietung:

- Versicherung: Contrôle Technique (TÜV)
- Kautionen vergleichen
- Preise vergleichen, nach Sonderpreis fragen (bei längerer Mietdauer von mehreren Monaten verringert sich der Monatspreis)
- persönlicher Eindruck vom Vermieter (freundliches Auftreten, vertrauenswürdiges Auftreten)
- schriftlicher Vertrag vorhanden
- Aussehen des Autos (bitte nicht nach europäischen Maßstäben urteilen!)


Aber Busfahren bitte auch mit Auto unbedingt einmal ausprobieren, weil es einfach ein Erlebnis ist. Am besten auch mal eine längere Tour an der Küste entlang, bei der man an vielen schönen Ecken vorbeikommt.