Sonntag, 4. Oktober 2009

Wir sind ja nicht Milliadäre - sondern nur Millionäre...

Der Freitag:

Von Basse-Terre sind wir freitag mit dem Bus aufgebrochen zu unserer großen Wochenendreise in den Norden unserer Inselhälfte. Erstes Ziel war Deshaies. Letzte Station war leider schon Pointe-Noire, 20 km vor Deshaies. Erst wollten wir es nicht wahrhaben und sind einfach so lange im Bus geblieben bis wir rausgeschmissen wurden. Da standen wir also, bei einem verlassenen Restaurant, am Anfang vom Nirgendwo. Mutig wie wir sind, dachten wir uns ganz spontan "Hey, Daumen raus!". Ja, wir haben getrampt. Ja, es waren Fischverkäufer. Ja, der Fahrer hatte einen goldenen Schneidezahn. Aber nein, es hat nicht gestunken. Und wir sind sogar sicher angekommen.

Der Strand Plage de la Grand Anse ist einfach magnifique! Er war überhaupt nicht überlaufen und ist schön gelegen. Zudem ist er riesig und mit goldgelbem Sand. Ein echter Karibiktraumstrand! Dort wurden wir am späten Nachmittag von den beiden Couchsurfern, Willfried und seiner Frau Berangère, abgeholt und in ihr wunderbares kleines Häuschen eingeladen. Bei einem Fläschchen Bier wurde festgestellt, dass wir schon viel besser Französisch sprechen als bei unserer ersten Begegnung. Die beiden sind aber auch einfach nur toll. Sie haben uns sogar in ein Restaurant eingeladen und uns Deshaies-City gezeigt, die unerwartet unbelebt war. Die Lokale schließen hier in der Nebensaison. Beim Essen haben wir uns gut unterhalten über französische Schule, Bücher und sprachliche Eigenarten. Es war einfach ein superschöner Abend und wir hoffen beide, dass es schnellstmöglich wiedeholt wird.



Samstag morgen wurden wir abgeholt zu unserem Tagestrip, der beginnen sollte mit einem Halbtagesritt. Die Bilder sagen mehr als tausend Worte. Es war einfach herrlich, obwohl ich jetzt sämtliche Muskeln in meinem Hintern kennenlerne. Aber der Blick auf ganz Guadeloupe und umliegende kleine Inseln vom Pferderücken aus, entschädigt natürlich für alle Strapazen, die wir auf uns nehmen müssen in den nächsten Tagen.






Wer jetzt denkt, dass war schon aufregend genug - falsch! Frauke hatte derweil beim Trampen nämlich etwas mehr Erfolg als wir zuvor, und hat statt den ärmlichen Fischern, eine reiche Familie als Mitfahrgelegenheit ergattert. (Zitat: "Ich bin ja kein Milliardär, sondern nur einfacher Millionär!" Achso.)
Aufgrund seiner unglaublichen Bescheidenheit wurden wir direkt eingeladen in seiner Villa mit Pool den Geburtstag seiner Frau mitzufeiern. Zum Glück waren noch seine zwei Neffen in unserem Alter dabei und so nahmen wir die Einladung gerne, aber skeptisch, an. Kennt ihr diese Musikvideos von P.Diddy? Diese, wo Bikinimädels im Pool Champagner trinken und den Sonnenuntergang im Meer betrachten. Dann wisst ihr ja wie die Geburtstagsfeier aussah. Gäste waren...wir. Höhepunkt war wohl das Geburtstagsständchen für die Frau, die sich ihre Gäste zwar nicht aussuchen durfte, aber trotzdem zufrieden wirkte nachdem wir für sie gesungen haben.



Resultat des Abends: nächste Woche sind wir wieder eingladen, wobei wir nicht ganz verstanden haben, ob es wieder eine Familienfeier ist oder nur eine Feier der beiden netten jungen Männer. Eigentlich ist die Frage: Ist der Alte auch dabei?!

Moral von der Geschicht:
Scheu das Trampen nicht!

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