Dienstag, 24. November 2009

Dominica - Tag 1

Letzten Donnerstag ging es dann endlich von Pointe-à-Pître auf die Fähre nach Dominica. Da wir den ersten Bus genommen haben und dieser leider etwas später angekommen ist als geplant, waren wir am Hafen erst einmal total in Eile und bestiegen als, ohne Übertreibung, allerletzte die Fähre. Der Kapitän war anscheinend sauer, denn er fuhr daraufhin so schnell und ruckelig, dass der Fährenspaß schon ca. 10 Min. später und zwei Anti-Seekrank-Pillen später für uns vorbei war und gegen unsere Übelkeit gar nichts mehr half außer Augen zu, Musik an und durch.

In Dominica angekommen warteten wir nun auf die Couchsurfer, die uns abholen sollten. Wir warteten 10 Minuten, 20 Minuten, 30 Minuten.... irgendwann wurden wir unruhig und beschlossen erst einmal mit dem Bus in die Hauptstadt Roseau zu fahren, um dort nach einem Internetcafé zu suchen, damit wir alle Couchsurfer der Umgebung um Hilfe bitten können und um dort eventuell eine Unterkunft zu finden.
Wir haben uns dann dort irgendwie durchgefragt und nach ca. einer Stunde hatten wir für die Nacht ein sicheres Plätzchen, Geld gewechselt und saßen erst einmal im sehr schönen "Cornerhouse Café" in der Haupstraße.
Wir waren total überwältgt von der Szenerie, die sich uns bot. Alles war so lebhaft, die Häuser waren so bunt, überall reges Treiben... wir fühlten uns sofort wie in einem Hollywoodfilm, weil alles so sureal wirkte. Es war wunderschön.




Als wir bezahlen wollten, trafen wir zufällig einen von den ansässigen Couchsurfern, Stef, der uns seine Nummer gab und mit dem wir uns für den nächsten Tag verabredeten. Wir verabschiedeten uns und trafen ihn ca. 20 Minuten später, als wir auf dem Weg zum Bus waren, um einen Strand außerhalb der Stadt zu finden. Er nahm uns kurzerhand mit, ihn seinen Worten gab er uns "einen ride", und fuhr uns zu einem Strand seines Freundes Patrick.

Nachdem wir uns im Wasser etwas abgekühlt hatten, kam Patrick, um uns zu begrüßen und uns in sein Baumhaus einzuladen. Klingt verrückt, ist es auch, aber es stimmt. Patrick hatte ein mehrstöckiges, mit Hängebrücken verbundenes Baumhaus, in dem er nicht nur lebte, sondern auch arbeitete.



Er lud uns auf eine Cocosnuss mit Rum ein, die er uns frisch von der Palme holte und zeigte uns seinen Palast. Das Grundstück war wirklich riesig, nur sah es leider etwas heruntergekommen aus, weil er erst kürzlich von einem längeren Aufenthalt bei seinem Sohn in den USA zurückgekehrt ist und sich keiner um das Haus gekümmert hat in der Zeit.
So saßen wir dort nun, mit unserem "Cocktail" in der Hand und quatschten mit ihm über das Leben in Dominica und seine Kinder, die in der ganzen Welt verstreut leben. Irgendwann mussten wir dann leider gehen, da wir den letzten Bus in die Stadt nehmen mussten.

In der Stadt bereiteten wir uns auf einen schönen Ausgehabend vor und machten uns schick, nur um dann zu bemerken, dass die Stadt abends völlig tot ist. Oder wir haben die tollen Bars einfach nicht gefunden, das kann natürlich auch sein. Außer Obdachlosen haben wir fast niemanden angetroffen.

Sapir Shani's in da house!!!

Zuerst einmal ein Nachtrag: Für alle, die es noch nicht wissen. Sapir ist gut am 14.11. angekommen und übernachtet nun in Laras Zimmer, während Lara und ich nun gemeinsam in meinem Bett schlafen. So wie immer eigentlich.

Mit Sapir läuft alles total super und wir versuchen so viel wie möglich mit ihr zu machen. So waren wir schon bei Pointe des Châteaux, Rivière Rouge, Matouba und 5 Tage in Dominica!
Die nächsten Einträge werden sich um Dominica drehen, da wir einfach zu viel erlebt haben, um nur einen Eintrag über unsere Zeit dort zu verfassen.


Sapir und wir bei Pointe des Châteaux:

Donnerstag, 12. November 2009

L'Artchipel

Wir waren heute, so wie sich das für gebildete Literaturstudenten gehört, im Theater. In Basse-Terre gibt es ein relativ großes Theater namens "L'Artchipel", indem sogar relativ berühmte Künstler auftreten. Naja, zumindest für Guadeloupe relativ berühmte Künstler. Es ist, so kann man sagen, für die gesamte westliche Inselhälfte ein kulturelles Zentrum.
Heute wurde das Theaterstück "Colère" aufgeführt. Dies basiert auf der Triologie "Amour, Colère et Folie" (Liebe, Wut und Verrücktheit) von Marie Vieux-Chauvet. Die Geschichte klang sehr interessant. Es geht um eine haitische Familie, die durch das Regime schlimme Dinge erleiden muss, u.a. wird ihnen Land weggenommen, das sie zum Anbau benötigen, um es zurückzuerlangen, muss sich die Tochter prostituieren.

Der vielversprechende Plot wurde leider etwas anders umgesetzt als erwartet. In der Ansprache vor Beginn des Stückes wurde auch erwähnt, dass es sich um ein "Spectacle" handelt. Da hätten wir eigentlich schon hellhörig werden können, aber wir waren dann dennoch etwas überrascht als die Dame lediglich einen Monolog abgelesen hat. Zum Glück hat die Schauspielerin Nicole Dogué sehr deutlich gesprochen, sonst hätten wir wohl gar nichts von der Handlung verstanden, weil die altbewährte Methode "Erschließen durch Kontext und Bewegung und Handlung und allem was nicht unbedingt durch Gesprochenes vermittelt wird" funktionierte leider nur sehr bedingt.
Cinette hat zum Glück noch das Buch gekauft, das wir uns direkt ausgeliehen haben. Lesenswert scheint es in jedem Fall zu sein, da es sich auch in den anderen Teilen mit der karibischen Kultur und den speziellen Problemen in Haiti auseinandersetzt. Dazu zählt unter anderem Diskriminierung, Armut und Unterdrückung durch das Regime. Als gewöhnlicher Europäer ist man in diesen Dingen naturgemäß nicht sonderlich bewandert und so lohnt es sich einmal mehr darüber zu erfahren.

www.lartchipel.fr

Montag, 9. November 2009

Allerheiligen

Hier wird Allerheiligen noch richtig gefeiert. Da die Toten bekanntlich nicht mehr laufen können, findet das Fest doch da statt, wo die Heiligen begraben sind: auf dem Friedhof.
Somit geht am 01.11. jeder gläubige Guadeloupianer mit seiner ganzen Familie auf seinen Lieblingsfriedhof, um dort Kerzen auf Gräbern von Verwandten anzuzünden. Man trifft sich, man denkt nach, betet. Dabei ist es durchaus möglich, dass man Leute dort ausgelassen, fröhlich beim Essen sieht und Kinder herumlaufen. Das Fest ist ganz und gar keine Trauerfeier, sondern ein besinnliches schönes Fest. Zudem sind die Friedhöfe hier etwas anders als in Deutschland, da die Gräber eher üppig verzierten Gruften gleichen.
Wir haben den angeblich schönsten Friedhof Guadeloups in Morne à l'Eau besucht. Der Anblick der Gräber im Kerzenschein war einfach nur wunderschön. Wir sind etwas früher hingefahren, haben noch etwas gegessen und uns dann einfach auf dem höchsten Punkt des Friedhofs niedergelassen, um die Aussicht zu genießen.




Sonntag, 1. November 2009

Wieder etwas dazu gelernt - Gwoka

Wir haben uns getraut und haben an einem Tanzkurs für den traditionellen Tanz 'Gwoka' teilgenommen!

Nicht weit weg von unserem Haus befindet sich die 'Association de la jeunesse et de loisir' wo regelmäßig Tanzkurse stattfinden. Hauptsächlich zwar Salsa-Kurse aber eben auch Workshops wie zum Beipsiel 'Gwoka'.
In einem Raum, der aussieht wie ein leer geräumtes Wohnzimmer wurden ein paar Ventilatoren aufgestellt, Trommeln aufgebaut und dann fing der Tanzkurs an.
Unsere in einem weißen hochzeitskleidähnlichem Outfit gekleidete Tanzlehrerin zeigte uns zur Live-Trommelmusik die unmöglichsten Tanzschritte, bei denen wir die Gelegenheit hatten uns schön für das Publikum zum Affen zu machen.

Bei diesem traditionellen Tanz stehen Hüfte und Hintern im Mittelpunkt und es gilt beides schwindelerregend schnell hin und her zu schwingen.
Wir als absolute Anfänger sahen dabei natürlich etwas verlorener aus als die einheimischen Workshop-Teilnehmerinnen,die wie selbstverständlich sofort alle Schritte perfekt nachmachen konnten. Im Takt der Trommelmusik haben aber auch wir uns eine Stunde lang bemüht alles aus unseren Hüften heraus zu holen. Die Zuschauer fanden es offensichtlich recht amüsant uns zuzugucken und hielten es scheinbar auch nicht für nötig ihr Kichern zu verbergen...
Am Ende waren wir allerdings mit unseren neuerworbenen Tanzkünsten sehr zufrieden und die nächste Party kann jetzt kommen. Vielleicht stehen wir jetzt auch nicht mehr ganz so blöd da, wenn wieder alle anfangen ihre Hintern zum 'Zouk' kreisen zu lassen.

Mittwoch, 28. Oktober 2009

La Soufrière






Wir haben’s getan. Zum allerersten Mal. Und es war wunderbar. Wir haben den Vulkan „La Soufrière“ bestiegen. Man kann ziemlich weit hinauf fahren, so dass der Anstieg zu Fuß nur noch ca. zwei Stunden dauert. Unser Wohnort Sainte-Claude heißt ja auch „Ville du Volcan“ (Stadt des Vulkans), was sagen soll, dass der Vulkan täglich über unseren Köpfen steht.
Er ist sogar noch aktiv, aber unter ständiger beobachten und zurzeit wohl nichts ausbruchsgefährdet. Beachten bei einem Aufstieg sollte man, dass man möglichst feste geschlossene Schuhe und, extrem wichtig, eine Regenjacke dabei hat. Dort oben regnet es nämlich 10 von 12 Monaten dauerhaft.
Wir traten den Aufstieg allerdings bei strahlendem Sonnenschein und entsprechender Hitze an. Es war auch relativ anstrengend, aber mit etwas Kondition können auch ungeübte unsportliche Leute, ich schreibe jetzt sicher nicht „so wie wir“, dort hinauf. Wir haben oben sogar Rentner gesehen. Der Weg ist auch gut eingelaufen und bis auf das letzte Stück, bei dem man ganz schön Klettern muss, angenehm zu laufen. Die Aussicht entschädigt allerdings für einiges. Schon bei der ersten von insgesamt drei Plattformen konnten wir Les Saintes (vorliegende Inseln) und sogar Dominica sehen.
Oben erwartete uns dann doch der Regen und es war wirklich sehr, sehr kalt. Einzige Wärmequellen waren die giftigen Schwefeldämpfe, die ich natürlich in einem Selbstversuch untersuchen musste. Nicht zur Nachahmung empfohlen. Es brennt.
Jeder, der Guadeloupe besucht, sollte den Vulkan besteigen. Es ist dort wie eine andere Welt und wenn es nicht so anstrengend wäre, würde ich am liebsten jeden Tag dort verbringen. Zum Glück bekommen wir genug Besuch, den wir dort hinaufjagen können.

Vom Regen in die Traufe - Kanu in Saint-Rose



Wir haben uns ganz früh morgens auf den Weg gemacht, um den Samstag Kanu in Saint-Rose, also ganz im Norden von Basse-Terre, zu fahren. Eigentlich wollten wir versuchen für den Tag noch ein Auto zusätzlich zu mieten, aber das war leider aufgrund unserer Schluffigkeit nicht möglich. Da haben wir uns doch anscheinend tatsächlich schon an die karibischen Lebensweise gewöhnt. In der Küstennähe bei Saint-Rose befinden sich die Mangroven, eine kleine Inselgruppe, die sich durch das Meer schlängelt.
Nun gut, also traten Dina, Frauke, Lisa, Nadine und ich, also Lea, die Reise an. Mit ein bisschen Verspätung (Assimilation an karibische Lebensweise!) trafen wir beim verabredeten Treffpunkt ein und wurden von einem ganz lieben, sehr hilfsbereiten Kanuführer empfangen. Kaum bei der Anlegestelle angekommen, fing es natürlich an zu regnen. Wir ließen uns natürlich nicht einschüchtern. Vom Regen in die Traufe ist was noch ’mal? Achsooo, jetzt wissen wir’s, danke.
Erst einmal erklärte uns Christian, der Kanuverleiher, anhand einer Karte die Tour. Sie beginnt bei einem Fluss, der ins Meer mündet, geht weiter durch eine kleine Bucht mit mehreren kleinen Inseln und nach ca. zwei Stunden ist man wieder am Ausgangspunkt angelangt.
Wir fingen also an zu Paddeln, da war es noch trocken und wunderschön. Der Fluss erinnerte ein bisschen nach Indian River. Zumindest an meine persönliche Vorstellung von Indian River. Natürlich, nur der Spannung wegen, mussten wir die Karte nach wenigen hundert Metern verlieren. Um es noch aufregender zu machen, wurden die Regengüsse plötzlich sintflutartig. Das war sehr angenehm und auch gar nicht kalt oder so. Wir nahmen es mit Humor und sind auch letztendlich gut angekommen.

Freitag, 23. Oktober 2009

Der Norden von Grand Terre




Die östliche Seite des Schmetterlings muss auch einmal besucht werden, dachten wir uns. Und so haben wir spontan einen Ausflug in den Norden von Grand Terre gemacht. Abzuarbeiten waren Port d'Enfer, Port de la Grand Vigie und irgendein Strand, den wir vorher noch nie gesehen haben.
Nach langer Fahrt, oder sollte ich schreiben Verfahrung, sind wir fast dran vorbei gefahren. So eine Kleinigkeit ja auch nicht leicht zu finden. Auch wenn ich persönlich Pointe des Châteaux noch beeindruckender fand, da man dort die Wucht des Wassers noch mehr spüren kann, war es ein wunderschöner Ort, den man unbedingt besuchen muss. Es ist einfach wunderschön dort ein bisschen zu verweilen und melancholisch aufs Wasser zu schauen. Und, unglaublich, aber wahr, dort ist es so ruhig...

Danach waen wir letztendlich bei zwei Stränden. Zum einen bei Anse Bertrand and einem Strand, der nur zum Teil zum Baden geeignet war, da das Wasser dort mit Felsblöcken verziert war. Sah natürlich schön aus, aber, ich bitte dich Natur, muss das denn sein?
Wer wirklich Baden will bzw auf Planschen steht, geht am besten zur Anse du Souffleur. Das Meer bewegt sich dort kaum und ist superflach. Ist natürlich auch langweiliger. Wir sind ja nach dem letzten Wellenerlebnis mit Dina anderes gewöhnt.



Mittwoch, 14. Oktober 2009

Hurra, hurra die Dina Katherina ist jetzt da!

Letzten Donnerstag ist Dina doch tatsächlich nach über 12 Stunden Reise angekommen. Die Reise ist ohne Komplikationen verlaufen und Dina hat den Jetleg auch überlebt.
Nach der Ankunft mussten wir die Gelegenheit nutzen und bei Gosier ins Meer springen. Was für eine Erfrischung im 30 Grad "kaltem" Wasser. Danach ab nach hause, um köstlichen Auflauf zu essen! Herrlich, auch wenn Dina von dem Auflauf nichts essen konnte, aufgrund von Übelkeit aufgrund von Müdigkeit.

Seitdem haben wir schon besichtigt:


  • Matouba Herrlich wie immer! Ausnahmsweise eine echte Erfrischung und ein Naturerlebnis aus erster Quelle.
  • Pointe Noire Abendsessen bei unseren Tramperfreunden inklusive Entspannung im Pool und anschließendem Schnorcheln. Schnorcheln inklusive Schildkröte. Und an alle Zweifler sag ich jetzt mal konkret: Haha! Ja, ich bin so weit rausgeschwommen wie noch nie. Und ja, ich habe mich wohl gefühlt. Und ja, ich bin von Stolz erfüllt.
  • Plage de la Grand Anse bei Trois-Rivières. Wir sind ohne Surfbrett auf den mindestens (!) 4 m hohen Wellen gesurft oder auch von ihnen untergespült worden. Dina ist dabei 1000 Tode gestorben und hat den Wellen die kalte Schulter gezeigt. Sind aber auch gemein, diese Dinger. Für die Bikinifigur gab es Kokossorbeet.




  • Bains Chauds de Matouba nach insgesamt fast 4-stündiger Wanderung haben wir festgestellt, dass die Bains Chauds nicht sehenswert sind. Es sind, ehrlich gesprochen, ein stinkendes Becken. Kennt ihr Schwefelgeruch? Für diejenigen, die diesen Geruch noch nicht erlebt haben: es stinkt nach (Zitat Dina) "Scheiße!". Frei nach dem Motto "Der Weg ist das Ziel" sind wir aber dennoch glücklich, dass wir den Spaß 'mal mitgemacht haben. Der Regenwald ist einfach so wunderschön und ist jede Sekunde wert, die man in ihm verbringt.



  • Ganztagesausflug zu Pointe-des-Châteaux bzw. Pointe-des-Colibris und Plage de la Sainte Anne Pointe-des-Châteaux ist der östlichste Punkt von Guadeloupe und dort befindet sich der Aussichtspunkt Pointe-des-Colibris. Von dort aus kann man ganz Guadeloupe und die umliegenden Inseln La Désirade, Marie-Galante und Les Saintes ansehen. Es ist einfach atemberaubend. Das muss man einfach einmal gesehen haben! An alle, die diese Insel einmal besuchen möchten: unbedingt ansehen! Was noch beeindruckender ist als die Aussicht, sind die Klippen. Erst dort wird einem die Naturgewalt des Wassers richtig bewusst. Wir hätten den ganzen Tag dort verbringen können und ich hoffe sehr, dass ich noch einmal Gelegenheit bekomme, diesen Ort zu besuchen. Es ist richtig ursprünglich dort. Einfach nur Wasser und die Klippen, die vom Wasser geformt sind. Wir haben dort auch unheimlich viele Fotos gemacht. Leider können Fotos gar nicht zum Ausdruck bringen wie intensiv dieser Ort ist. Es war ein unglaublich heißer Tag und danach wollten wir unbedingt endlich ins Wasser. Vorher hatten wir uns schon überlegt zum Strand in Sainte-Anne gehen wollen. Dort verbrachten wir auch den Nachmittag unter einer Palme am weißen Sandstrand. Natürlich ist das schön, allerdings ist Sainte-Anne auch DER Touristenort überhaupt auf Guadeloupe. Damit einhergeht natürlich, dass sich dort ziemlich viele überteuerte Strandbars befinden und man auch häufiger von Bauchladenverkäufern angesprochen wird. Das finde ich persönlich nicht sehr angenehm und zähle ihn deswegen nicht zu meinen Lieblingsstränden. Tja, hier wird man eben wählerisch. ;)
Das waren die Tage bis jetzt. Etwas blöd ist, dass wir uns kein Auto komplett mieten können und momentan also das Auto mit insgesamt 7 Leuten benutzen. Aber bis jetzt hat es immer irgendwie funktioniert. Es erfordert eben etwas mehr Planung und ich muss echt ein großes Dankeschön an die Mädels weitergeben, dass sie Dina und mich das Auto so lieb mibenutzen lassen.

Sonntag, 4. Oktober 2009

Wir sind ja nicht Milliadäre - sondern nur Millionäre...

Der Freitag:

Von Basse-Terre sind wir freitag mit dem Bus aufgebrochen zu unserer großen Wochenendreise in den Norden unserer Inselhälfte. Erstes Ziel war Deshaies. Letzte Station war leider schon Pointe-Noire, 20 km vor Deshaies. Erst wollten wir es nicht wahrhaben und sind einfach so lange im Bus geblieben bis wir rausgeschmissen wurden. Da standen wir also, bei einem verlassenen Restaurant, am Anfang vom Nirgendwo. Mutig wie wir sind, dachten wir uns ganz spontan "Hey, Daumen raus!". Ja, wir haben getrampt. Ja, es waren Fischverkäufer. Ja, der Fahrer hatte einen goldenen Schneidezahn. Aber nein, es hat nicht gestunken. Und wir sind sogar sicher angekommen.

Der Strand Plage de la Grand Anse ist einfach magnifique! Er war überhaupt nicht überlaufen und ist schön gelegen. Zudem ist er riesig und mit goldgelbem Sand. Ein echter Karibiktraumstrand! Dort wurden wir am späten Nachmittag von den beiden Couchsurfern, Willfried und seiner Frau Berangère, abgeholt und in ihr wunderbares kleines Häuschen eingeladen. Bei einem Fläschchen Bier wurde festgestellt, dass wir schon viel besser Französisch sprechen als bei unserer ersten Begegnung. Die beiden sind aber auch einfach nur toll. Sie haben uns sogar in ein Restaurant eingeladen und uns Deshaies-City gezeigt, die unerwartet unbelebt war. Die Lokale schließen hier in der Nebensaison. Beim Essen haben wir uns gut unterhalten über französische Schule, Bücher und sprachliche Eigenarten. Es war einfach ein superschöner Abend und wir hoffen beide, dass es schnellstmöglich wiedeholt wird.



Samstag morgen wurden wir abgeholt zu unserem Tagestrip, der beginnen sollte mit einem Halbtagesritt. Die Bilder sagen mehr als tausend Worte. Es war einfach herrlich, obwohl ich jetzt sämtliche Muskeln in meinem Hintern kennenlerne. Aber der Blick auf ganz Guadeloupe und umliegende kleine Inseln vom Pferderücken aus, entschädigt natürlich für alle Strapazen, die wir auf uns nehmen müssen in den nächsten Tagen.






Wer jetzt denkt, dass war schon aufregend genug - falsch! Frauke hatte derweil beim Trampen nämlich etwas mehr Erfolg als wir zuvor, und hat statt den ärmlichen Fischern, eine reiche Familie als Mitfahrgelegenheit ergattert. (Zitat: "Ich bin ja kein Milliardär, sondern nur einfacher Millionär!" Achso.)
Aufgrund seiner unglaublichen Bescheidenheit wurden wir direkt eingeladen in seiner Villa mit Pool den Geburtstag seiner Frau mitzufeiern. Zum Glück waren noch seine zwei Neffen in unserem Alter dabei und so nahmen wir die Einladung gerne, aber skeptisch, an. Kennt ihr diese Musikvideos von P.Diddy? Diese, wo Bikinimädels im Pool Champagner trinken und den Sonnenuntergang im Meer betrachten. Dann wisst ihr ja wie die Geburtstagsfeier aussah. Gäste waren...wir. Höhepunkt war wohl das Geburtstagsständchen für die Frau, die sich ihre Gäste zwar nicht aussuchen durfte, aber trotzdem zufrieden wirkte nachdem wir für sie gesungen haben.



Resultat des Abends: nächste Woche sind wir wieder eingladen, wobei wir nicht ganz verstanden haben, ob es wieder eine Familienfeier ist oder nur eine Feier der beiden netten jungen Männer. Eigentlich ist die Frage: Ist der Alte auch dabei?!

Moral von der Geschicht:
Scheu das Trampen nicht!

Autosuche

Erst einmal eine hilfreiche Info für unsere Nachfolger. Also, an die Familien- und Freundesmitglieder, die sich jetzt langweilen könnten: Diesen Beitrag einfach überlesen. :)

Es ist wirklich sehr schwer hier einen Autovermieter zu finden, der erst einmal Monatspreise anbietet und zweitens auch noch für Studenten einen Sonderpreis akzeptieren möchte. Bei der Planung eines Auslandssemesters in Guadeloupe sollte Geld für ein Auto auf jeden Fall berücksichtigt werden, da die Busverbindung wirklich sehr rückständig und nicht günstiger ist. Es gibt keine Monats- oder Mehrfahrtentickets und ein Semesterticket schon gar nicht.

Bei der Autosuche haben wir in Basse-Terre und Umgebung wirklich alle abgesucht, um hinterher festzustellen, dass unser aktueller Vermieter doch leider einer der günstigsten ist.

Die normalen Preise liegen pro Tag bei ca. 25 € für einen Kleinwagen. Bei Autivermietern wie Hertz braucht man gar nicht nachfragen, da diese an festgelegte Preise gebunden sind und keine Ausnahmen machen können.

Zu beachten bei der Automietung:

- Versicherung: Contrôle Technique (TÜV)
- Kautionen vergleichen
- Preise vergleichen, nach Sonderpreis fragen (bei längerer Mietdauer von mehreren Monaten verringert sich der Monatspreis)
- persönlicher Eindruck vom Vermieter (freundliches Auftreten, vertrauenswürdiges Auftreten)
- schriftlicher Vertrag vorhanden
- Aussehen des Autos (bitte nicht nach europäischen Maßstäben urteilen!)


Aber Busfahren bitte auch mit Auto unbedingt einmal ausprobieren, weil es einfach ein Erlebnis ist. Am besten auch mal eine längere Tour an der Küste entlang, bei der man an vielen schönen Ecken vorbeikommt.


Dienstag, 29. September 2009

Kommentare

Also, nachdem wir herausgefunden haben, dass wir einfach eine Einstellung ändern müssen, um von jedem Kommentare zuzulassen, ist es jetzt endlich möglich unsere Beiträge zu kommentieren. Das wird ein Spaß!

Parc des Mamelles und Lézard

Das Wochenende war eher anstrengend als erholend, aber natürlich war es das wert.

Samstag morgen ging es los. Mit Picknickspeisen (Kuchen) bepackt, fuhren wir die Route de Traversé zum Parc de Mamelles. Dies ist ein Tierpark, der nur Tiere von Guadeloupe ausstellt, ok, und noch einen Jaguar und Papageien und ein paar Kleintiere aus Guyana, aber die zählen nicht so richtig.
Der Tierpark war eher traurig als witzig, da die Tiere in viel zu kleinen und ganz und gar nicht artgerechten Käfigen leben müssen. Zwar werden die Tiere dadurch angeblich vor Privatkäufern gerettet, die die Tiere sonst töten würden, nur fragt man sich da echt was das kleinere Übel wäre. Es entstand auch sofort eine angeregte Diskussion über Tierschutz, den Menschen als größten Jäger überhaupt und der allgemeinen Umweltverschmutzung. Das Endergebnis war im Allgemeinen, dass wir Zoos blöd finden und sonst in keinen mehr gehen würden.



Das, was den Parc des Mamelles aber so lohneswert macht, ist sein Kletterkabinett, das von äanfänglich "Haha, ich hab ja gar keine Höhenangst!" zu "Aaaaah, ich komm hier nie mehr lebend runter. Hiiiiilfeeee!" reichte. Die Hängebrücken sind zwischen Bäume in einer Höhe von 25-30 Meter gespannt und sind nicht ganz so stabil, wie man sich vielleicht normale Brücken vorstellt. Ich dachte direkt an mein Baumhaus, das ich in der vierten Klasse gebaut habe, und das mit mir eingekracht ist, so dass ich genau mit dem Po aufgekommen bin. Diese Schmerzen in Gedanken lief ich nun diese Hängebrückchen entlang.
Es war ein Riesenspaß mitten zwischen den Bäumen über wackelige Hängebrückchen zu laufen, um sich den ganzen Park von oben anzusehen, auch wenn man den anderen bald schon ansehen konnte, dass sie in ihrer Kindheit wahrscheinlich ähnliche Baumhauserlebnisse durchstehen mussten. Naja, alle außer Lara, man nennt sie auch Lara Croft, weil sie keine Ängste kennt oder einfach nur lebensmüde ist. Das kann man noch nicht genau differenzieren.




Parc des Mamelles from Lea Sauer on Vimeo.



Abends waren wir wieder bei Bekannten in Gosier bei Pointe-à-Pître, um dort auf eine Reggae-Party zu gehen. Diese sollte, so dachten wir in St. Francois stattfinden, das noch einmal ca. 30 Minuten von Gosier entfernt ist.
Wir haben im Laufe des Abends 5 Regeln für einen gelungenen Abend herausgefunden, die wir gerne mitteilen möchten:

Regel Nr. 1:

Iss vorher ein Agoulou. Es schmeckt nicht, fühlt aber den Magen und lässt einen unbefriedigt zurück. Dem kann nur durch das Verspeisen mehrerer Kekse entgegengewirkt werden.

Regel Nr. 2:

Vor der Abfahrt bitte noch jemandem die Finger im Kofferraum einklemmen. Frauke fand das sehr witzig und hatte außer blauen Fingern und Schmerzen keine weiteren Schäden. Das ist es wert! Aber nur ausprobieren, wenn vorher schon Rum eingenommen wurde, das beruhigt.

Regel Nr. 3:

Auf keinen Fall vorher nach dem Weg fragen. Es ist viel witziger, wenn man sich noch nachts verfährt und stundenlang durch halb Grand Terre düst, um hinterher auf einem Schotterweg zu landen, der vermutlich ins Nirgendwo führt. Gut, dass die Party wirklich im Nirgendwo stattgefunden hat.

Regel Nr. 4:

Auf keinen Fall Geld mitnehmen für Getränke, so kann man teilen, und das macht einen riesigen Spaß.

Regel Nr. 5:

Nicht zuhause schlafen. Das Gefühl vollgeschwitzt in einem fremden unbezogenen Bett aufzuwachen ist einfach durch nichts zu ersetzen.


Der Abend war verrückt und alles was schief laufen konnte, ist schief gelaufen, aber selbst unsere Invalidin Frauke musste hinterher sagen, dass es einfach herrlich war. Musik und Leute waren super schön und die Atmosphäre irgendwo am Strand mitten im Nirgendwo zu tanzen, ist einfach unglaublich. Immer wieder. Dann aber bis zum Sonnenaufgang.


Sonntag waren wir auf der Heimreise noch beim Saut de Lézard. Sehr, sehr schön. Mitten im tropischen Regenwald ein Wasserfall mit Halbgrotte zu dem wir ca. 30 Min. gewandert sind. Viel dazu schreiben, kann man nicht, da man es einfach gesehen haben muss. Wir haben uns erfrischt und die Umgebung erkundet.


Montag, 28. September 2009

Ein ganz normaler Tag - Schnorcheln am Leuchtturm


Wenn es hier heiß ist, so wie eigentlich immer, sagt man zu guten Freunden "Ah, Bonjour, je transpire!", was so viel bedeutet wie "Oh, hallo, ich schwitze!". Dies gilt für jedermann, ob für die Standartoma oder für den bekannten Schriftsteller, mit dem wir heute zufällig zu Mittag gegessen haben. Wenn man bei einer so freundlichen älteren Dame wohnt, sind die Gäste schon mal etwas interessant.



Wenn uns heiß ist, fahren wir spontan zum Leuchtturm an dem man super Schnorcheln kann. Damals wussten wir noch nicht, dass das Wasser dort von Pestiziden verunreinigt ist und hatten sehr viel Spaß beim Schnorcheln, Schwimmen und Posieren. Der Ort ist wirklich wunderschön und viele gehen dort auch mit ihren Kindern baden. Deswegen hat es uns um so mehr überrascht, als wir heute durch die Zeitung von der Wasserverschmutzung erfuhren. Den Bildern sieht man das keineswegs an. Überzeugt euch selbst:





Bêtises from Lea Sauer on Vimeo.

Dienstag, 22. September 2009

St. Anne und andere Albernheiten

Letzten Samstag haben wir mal wieder einen Ausflug nach Grand-Terre gemacht, um dort zum einen Pointe-à-Pître, und zum anderen einen neuen Strand, St. Anne, zu erkunden.
Pointe-à-Pître ist nun wirklich keine Traumstadt, da es dort recht schmutzig ist, aber es war dennoch schön die verschiedenen bunten Geschäfte zu besuchen.
Die Geschäfte sind jeweils vollgepackt bis oben hin mit Dingen, die so bunt sind und so stark glitzern, dass sie in Deutschland wohl auf jeder Bad-Taste-Party der Hit wären. Zudem läuft lauter Raeggaton, was den Einkauf natürlich noch zusätzlich zu einem schönen Erlebnis macht. Hier gewinnt man wirklich einen tollen Eindruck der Inselkultur und taucht ein in eine nicht ganz so europäische Welt.

Sehenswert in der Hauptstadt sind hauptsächlich:

- natürlich die Einkaufsstraße, die man mit ihrem bunten Treiben einfach einmal erlebt haben muss
- der Gewürzmarkt, Marché Couvert, auf den die Frauen einen lauthals bitten doch etwas Gewürz von ihnen zu kaufen
- La Darse, die Altstadt, die sich entlang des Hafens erstreckt
- Place de la Victoire, um den sich Häuser im Kolonialstil reihen

Leider haben wir die Stadt nicht ausreichend fotografiert. Sicherlich werden wir später noch die Gelegenheit dazu bekommen.






Schöner und vorallem auch alberner wurde es dann am Strand von St. Anne. Das Wetter spielte uns böse mit, so dass es dort angekommen, natürlich regnete. Ich mein, wir sind ja auch nur in der Karibik, da ist Regen natürlich vorprogrammiert.
Wir ließen uns nicht unterkriegen und versuchten unser Bestes den Regen, nach einem Kaffee in einer Strandbar, einfach zu ignorieren. Also, Badesachen raus und ab ins Wasser. Warm war es ja. Nur die Sonne, die Blöde, wollte partout nicht mehr rauskommen.
Irgendetwas muss in der Luft gelegen haben, denn nach wenigen Minuten mutierten wir zu pubertierenden Teenagern, die neben Wasserball und Wasserjogging, auch Handstände üben mussten. Die aufregende Dokumentation dessen, präsentieren wir teilweise hier. Und ja, wir finden das (und auch uns) lustig! ;)



Zur aktuellen Lebenssituation lässt sich nicht viel sagen. Da die Uni erst letzte Woche angefangen hat, haben wir noch nicht so viel Kontakt mit echten Guadeloupianern knüpfen können. Das ist wirklich etwas schade, aber wird sich hoffentlich noch ändern. Die anderen Mädels, die mit uns in Saint-Claude wohnen, sind einfach super! Wie man auch auf den Fotos sieht, verstehen wir uns sehr gut und machen uns hier schon eine schöne Zeit. Bei den anderen wohnt noch Vincent, der auch gerade erst angefangen hat hier zu studieren und wir haben ihn heute gefragt, ob er nicht mal ein paar Freunde einladen will, damit wir ein großes Essen machen können. Vielleicht steigt er ja darauf ein.
Die Leute sind hier im Allgemeinen super offen und sehr freundlich und helfen stets, wenn man Fragen hat. Deshalb sind wir auch zuversichtlich, dass wir uns schon noch integrieren werden.
Heute haben wir zudem erfahren, dass an unserer Uni ab Oktober auch Hochschulsport angeboten wird. Unter anderem, jetzt passt auf, auch Tauchen, Kajak und Segeln. Und das alles fast für lau. Das wird sicherlich, neben den Kursen, auch noch eine gute Gelegenheit sein, junge Leute kennenzulernen und etwas mit ihnen zu machen.
Unsere aktuelle Kennenlerntaktik sieht vorerst so aus, dass wir jeden, also wirklich jeden, den wir schon einmal an der Uni gesehen haben, freundlich grüßen und auf der Straße zuwinken. Wenn das nicht wirkt, dann weiß ich aber auch nicht!

Mittwoch, 16. September 2009

Musée du Café

Wir dachten uns so, hey, wenn wir auf Guadeloupe sind, machen wir doch auch alles was die Insel touristisch hergibt. Musée du Café darf da natürlich nicht fehlen.
Nachdem wir 5,10 € reduzierten Eintritt bezahlt haben, durften wir feststellen, dass das Musée du Café recht langweilig ist. Schön war lediglich die Verkaufsabteilung. Nett gemeint, war der Probierkaffee. Wir mögen keinen Kaffee, haben wir festgestellt. Liebe Touristen, verzichtet einfach darauf. Aja, wenn ihr da seid, aber unbedingt die vielen Werbeheftchen am Eingang mitnehmen!

Gosier! Gosier! Wir fahren nach Gosier!


Letzten Samstag haben wir mit unserem herrlichen Auto (siehe Fotos), das sogar ein Radio besitzt, dafür aber bei jeder Kurve klappert und rattert, einen Tagesausflug zu den anderen Ersamus-Studenten in Gosier, nahe der Haupstadt Pointe-à-Pitre, gemacht.
Die Fahrt war schon herrlich, da wir zunächst einmal eine günstige Sache auf Guadeloupe erworben - Benzin - und dann hat der Fahrtwind uns und unser Auto mit Schokoeis bekleckert. Ist bei so einem Neuwagen natürlich schon kritisch...
In Gosier angekommen, ging es direkt weiter. Da wir unsere Sachen nicht mitnehmen konnten und der Strand nur ca 50 m entfernt liegt, beschlossen wir unsere Sachen einfach in der Wohnung zu lassen. Erst draußen fiel uns auf, dass wir dann doch etwas leicht bekleidet (Bikini) über eine Haupstraße liefen. Dann wurde entschieden: Fahren wir mit dem Busboot oder schwimmen wir rüber zur Insel? Letzteres wollte sich natürlich keiner entgehen lassen und so sind dann alle von uns 5 Mädels todesmutig in die Wellen, um die ca. 30 Minuten zur Ile de Gosier zu schwimmen. Auf offenem Meer waren wir der Naturgewalt Wasser mit ihren Wellen gnadenlos ausgeliefert. Bis auf einen Quallenbiss ist aber nichts passiert.
Nach der Anstrengung brauchte man dringend eine Abkühlung. Das pisswarme Wasser war leider nicht so nützlich und so kauften wir uns alle ein Caribe-Bier und etspannten uns im Wasser. Den Nachmittag verbrachten wir mit mehr oder weniger pubertären Wasserspielen am Strand.
Abends war dann Grillen angesagt. Mit ca. eine Million Spareribs, viel Bier, selbstgeangelten Fischen, selbstgebackenem Brot, Couscoussalat und natürlich Rum. Nach kurzer Zeit entwickelte sich aus der einfachen Grillung eine super Strandparty. Highlights des Abends waren wohl Wassercatchen im Meer, Flaschendrehen wie mit 14 und die absolut alberne Gespräche. Ich möchte noch mal 16 sein konnte man dort live erleben. :)

Donnerstag, 10. September 2009

Thema: Uni


Unser erster Tag an der Uni sah folgendermaßen aus: geschockt sein von der mini-Uni (größe entspricht ca. der Hälfte einer gewöhnlichen Grundschule, da sie aus 5 Klassenzimmern besteht), aufgrund auffälliger Hautfarbe von allen angegafft werden (nein, wir können es nicht abstreiten, wir sind nicht von hier), in irgendein Büro reinstolpern, ins nächstbeste Klassenzimmer gesetzt werden mit der Aufgabe einem Kurs zu folgen, in dem man kein Wort versteht.
Mittlerweile gehen wir seit 4 Tagen brav in die Uni um jeweils genau eine Sache zu erledigen (die Kurse beginnen erst nächste Woche). Heute mit der Aufgabe „Bonjour“ zur Directrice zu sagen, um nach 10 min wieder nach hause zu fahren.
Eine Bibliotheksführung haben wir auch schon gemacht. Das war eine extrem komplizierte Angelegenheit, da die Bibliothek aus ca zwei Regalreihen besteht. Es wird allerdings, Gott sei Dank, ein spezieller Kurs zum Umgang mit der Unibib angeboten. Glück gehabt.
Erfreulicher Weise gibt es auch eine Mensa, sodass wir vielleicht nicht immer kochen müssen. Die Mensa ist zwar noch nicht geöffnet, sieht aber sehr vielversprechend aus.

Our first Couchsurfinig experience





Am Sonntag durften wir zum ersten mal couchsurfen und es war herrlich. Wir sind morgens um 10 von 2 Franzosen abgeholt worden und nach Matouba gefahren. Nachdem wir erst ungefähr eine halbe Stunde mitten durchs Wasser über gefährliche Felsen gekrakselt sind, haben wir festgestellt dass es nicht weiter geht und sind wieder eine halbe Stunde zurück gekrakselt. Dort erblickten wir unser Ziel, einen traumhaften Wasserfall, ca 20 m von unserem Ausgangspunkt entfernt.

Die Atmosphäre ist dort einfach gigantisch!

Man stelle sich vor: tropischer Regenwald mit Lianen und Bambus, riesigen Bäumen und Pflanzen und mittendrin ein ohrenbetäubender Wasserfall. Hier haben wir uns abgekühlt und uns für die nächste Etappe ausgeruht.

Unsere nächste Station war „Le phare“ ein Leuchtturm auf einem Felsvorsprung. Wir haben uns todesmutig von der Klippe ins Wasser gestürzt, unsere Taucherbrillen und Schnorchel ausgepackt und Fische beobachtet. Selbst Lea hat sich hier überwunden und es geschafft ca 5 min im Wasser zu bleiben, obwohl man nicht stehen konnte und den Meeresgrund auch nicht sehen konnte.

Mit einem starken coup de soleil sind wir dann aufgebrochen, um uns im rivière rouge das Salzwasser abzuwaschen. Das Rivière Rouge ist ein kleines natrüliches Wasserbecken, welches sich mitten im Wald befindet und in einem Montemare nachgebildet sein könnte. Die größte Attraktion dort ist ein Trapez, mit dem man sich über das Wasserloch schwingen kann um sich ins kühle Nass fallen zu lassen.

Ingesamt war der Tag mit den Couchsurfern einfach super. Wir können das nur weiterempfehlen und werden sie sicherlich noch mal treffen.

Fotos

Link zu unserem Web-Album: http://picasaweb.google.com/laraleagwada/KaribischesWetterVomFeinstenCouchsurfingVomFeinsten?feat=directlink

Mittwoch, 2. September 2009

Der erste Tag








Nach ca. 14-stündiger Reise sind wir endlich angekommen in Guadeloupe, dem Paradies. Die Reise war allerdings alles andere als paradiesisch. Wir flogen mit der kinderfreundlichen Fluggesellschaft Corsair. "Le ciel sourit enfin aux familles" bedeutet dabei 14 Stunden Kindergeschrei aus nächster Nähe begleitet von freundlichem Hundegekläffe. Lediglich die weinende Frau neben uns war leise. Nachdem wir hier angekommen sind, wurden wir überraschenderweise abgeholt und sind sogar direkt von unserer Vermieterin Cinette zu unserer zukünftigen Bleibe gefahren worden. Nach einem leckeren Essen konnten wir nach 24 Stunden ohne Schlaf endlich ins Bett. Zur Ruhe kam man nicht so ganz bei einem Orchester aus Vogelgezwitscher, wohlgemerkt um einiges lauter als in Deutschland, Hahnkrähen und Hundegebell.
Puh, wenigstens haben wir schönes Wetter. Zumindest ist uns sehr warm. Ach, warte mal, wenn man aus dem Fenster guckt, sieht man alles andere als Sonne, denn wir werden gerade von unserem ersten Zyklonenausläufer begrüßt. Aber ansonsten scheint es hier echt nett zu sein. Für das schlechte Wetter wird man durch die unglaublich schöne Natur entschädigt. Zudem sind alle hier super nett und die Menschen, die wir bis jetzt getroffen haben, hatten sehr viel Geduld mit uns und immer ein Lächeln auf den Lippen. Es wird bestimmt noch schön werden.
Wer einmal den Enkel unserer Vermieterin bewundern möchte, kann sich gerne dieses Youtube Video ansehen. Dieser kleine Mann ist wirklich der süßeste von allen. Auch bei Dialogen, die aus immer wieder wiederholten Fragen bestehen, bleibt er geduldig. Er grinst nur.


http://www.youtube.com/watch?v=6Gf9WsPUfvA

Die Bilder haben seriöse Schnappschussqualität, aber mehr erwartet ja auch keiner von uns, oder?!